Sexuell übertragbare Infektionen (STI)

Einführung

Achtung: Nach einer Risikosituation für eine HIV-Übertragung (ungeschützter Geschlechtsverkehr mit einer Person, von der Sie nicht wissen, ob sie HIV-positiv ist oder eine wirksame HIV-Behandlung erhält), müssen Sie sofort die Notaufnahme eines Krankenhauses oder ein „Checkpoint“-Zentrum aufsuchen, idealerweise mit Ihrem Partner, um festzustellen, ob Sie eine Notfallbehandlung für HIV (Post-Expositions-Prophylaxe oder PEP) erhalten müssen, die 48 Stunden nach einer möglichen Ansteckung nicht mehr ausreichend wirksam ist.

Sexuell übertragbare Infektionen (STIs) sind Infektionen, die hauptsächlich beim vaginalen, analen oder oralen Geschlechtsverkehr übertragen werden können.

Die bekannteste sexuell übertragbare Infektion ist HIV (Humanes Immunschwäche-Virus), aber es gibt auch noch andere Krankheiten:

  • Chlamydien (Bakterium Chlamydia trachomatis)
  • Gonorrhö (Bakterium Neisseria gonorrhoeae)
  • Genitalherpes (HSV-Virus)
  • Syphilis (Bakterium Treponema pallidum)
  • Hepatitis B (HBV-Virus)
  • und noch andere Bakterien, Viren, Parasiten und Pilze (Mykosen)

Screening von STIs

In vielen Fällen verursachen STIs keine Symptome. Das bedeutet, dass man eine sexuell übertragbare Infektion haben kann, ohne es zu wissen - und sie beim Geschlechtsverkehr an seine/n Partner/in oder Partner übertragen kann.

Screenings sind daher wichtig, um Infektionen frühzeitig zu erkennen und so eine Behandlung einleiten zu können, die eine Verschlimmerung der Krankheit und ihre Übertragung auf andere Personen verhindert.

Es gibt eine Reihe von Tests, mit denen STIs festgestellt werden können: je nach gesuchter Infektion durch Blut- und/oder Urinprobe, manchmal durch Abstrich von Genitalläsionen.

Ungeschützter Geschlechtsverkehr (vaginal, oral oder anal) stellt das Hauptrisiko für die Ansteckung mit einer sexuell übertragbaren Infektion dar. Bereits einmal eine STI gehabt zu haben, Geschlechtsverkehr mit mehreren Partnern, sexueller Kontakt mit Partnern, die ihrerseits weitere Partner haben, und käuflicher Sex erhöhen ebenfalls das Risiko. Bestimmte Bevölkerungsgruppen sind stärker gefährdet, wie Männer, die Sex mit Männern haben.

Viele sexuelle Gesundheitszentren / Familienplanungszentren bieten STI-Screenings an (einige davon können anonym durchgeführt werden) und Beratung im Bereich der sexuellen Gesundheit: Beratung | Screening | Behandlung | Hilfe Schweiz gegen AIDS

Wenn Sie Fragen haben, zögern Sie nicht, eines dieser Zentren zu kontaktieren oder direkt mit Ihrem Arzt zu sprechen.

Die Symptome

Oft verursachen STIs keine Symptome.

Eine HIV-Infektion kann oft unbemerkt bleiben. Die Symptome der Erstinfektion sind unspezifisch und können einem Grippezustand ähneln, mit Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Fieber und Muskelschmerzen.

Chlamydien, Gonorrhö und Mycoplasma genitalium können Symptome einer Urethritis (Infektion der Harnröhre, der Kanal, der bei Männern und Frauen den Urin von der Blase zur Penis- bzw. Vulvaspitze transportiert) oder einer Vaginitis (abnormer vaginaler Ausfluss, Beckenschmerzen) verursachen. Symptome (Brennen, Ausfluss) treten bei Männern häufiger auf, aber diese Infektionen können bei Frauen chronische Beckenschmerzen oder sogar Unfruchtbarkeit verursachen.

Genitales Herpes verursacht hauptsächlich schmerzhafte Bläschen und Geschwüre der Genitalschleimhaut, manchmal begleitet von Fieber und schmerzhaftem Wasserlassen. Die Symptome sind variabel, und leider handelt es sich um ein Virus, das wiederholt („Schübe“ unterschiedlicher Häufigkeit und Schwere) auftritt.

Feigwarzen sind genitale Warzen, die durch das HPV-Virus verursacht werden und sich auf der Vulva, der Vagina, dem Penis oder dem Anus entwickeln können. Meistens sind diese Warzen schmerzlos, aber manchmal verursachen sie Juckreiz oder ein Brennen. Es gibt lokale Behandlungen.

Trichomonas kann bei Frauen gelb-grünen, übelriechenden vaginalen Ausfluss, vulvären Juckreiz, Schmerzen während und Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr verursachen. Bei Männern kann es Symptome einer Urethritis (Brennen beim Wasserlassen und eitriger Ausfluss aus der Harnröhrenöffnung) verursachen.

Die Behandlung

Wenn Sie eine symptomatische STI haben oder ein Screening-Test positiv ist, wird Ihnen eine Behandlung verschrieben, um eine Verschlimmerung und Übertragung der Infektion zu verhindern.

Die Behandlung hängt von der Art der Infektion ab. Manchmal ist es notwendig, Antibiotika oder antivirale Medikamente einzunehmen. In einigen Fällen ist sogar eine Nachsorge in einer Infektionsabteilung angezeigt.

Bei bestimmten STI, wie z. B. Chlamydien oder Gonorrhö, wird vorgeschlagen, alle Partner*innen zu behandeln, ohne unbedingt Tests durchzuführen, da es wichtig ist, die Übertragung und Wiederinfektionen so weit wie möglich zu verhindern.

STIs vorbeugen

Es gibt keine absolute Methode, um alle STI zu verhindern, aber Sie können das Infektionsrisiko erheblich verringern, indem Sie bei jedem Geschlechtsverkehr ein Kondom verwenden. Bis heute ist dies die beste Methode, um STI vorzubeugen. Sowohl externe (männliche) als auch interne (weibliche) Kondome sind effektiv.

Darüber hinaus können bestimmte Krankheiten, wie HPV und Hepatitis B, durch Impfungen verhindert werden. Sie können mit Ihrem Arzt darüber sprechen, ob dies in Ihrem Fall angezeigt ist.